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Amateurfunkdienst über Satelliten
futureGEO - neue Möglichkeiten für Funkamateure
Am 19. September 2025 fand unter dem Radom der Bochumer Sternwarte ein
futureGEO Workshop statt. Organisiert von der AMSAT-DL mit Unterstützung
der ESA, versammelte die Veranstaltung internationale Experten, Vertreter
von Amateurfunk-Organisationen und engagierte Funkamateure. FutureGEO ist
ein Projekt der AMSAT-DL mit Unterstützung der ESA, das die Weichen für
einen zukünftigen geostationären Amateurfunk-Satelliten stellen soll.
futureGEO ist als direkte Weiterentwicklung bewährter Projekte wie QO-100
konzipiert, allerdings zielgerichtet auf die Bedürfnisse und Ideen der
weltweiten Amateurfunk-Community. Das Konzept sieht eine Platzierung des
Satelliten im geostationären Orbit vor, möglicherweise bei 43° West, um
neben Europa auch große Teile Amerikas zu versorgen. Als Plattform wird
ein sogenannter Micro-GEO-Satellit ins Auge gefasst, der durch kompakte
Bauweise, niedrigere Startkosten und flexible Nutzlastkonfigurationen
überzeugt.
Die technische Planung umfasst verschiedene Uplink- und Downlink-Bänder,
insbesondere das 2,4-GHz-Band für den Uplink und 10 GHz für den Downlink,
sowie optional höhere GHz-Bänder für Experimente und Bildungszwecke.
Mehrfachtransponder (klassisch linear, Bent-Pipe, aber auch regenerative
Systeme) stehen zur Diskussion, ergänzt um zusätzliche Nutzlasten wie
Baken, Erd- oder Weltraumkameras und wissenschaftliche Sensoren.
futureGEO soll der Amateurfunk-Community zahlreiche Möglichkeiten bieten:
- 24/7 verfügbare Kommunikationsverbindungen: Funkamateure können
jederzeit transkontinentale Verbindungen herstellen, unabhängig von
lokalen Bedingungen.
- Einstieg und Bildung: Einfache Zugangsmöglichkeiten schon mit kleinen,
günstigen Stationen (z.B. auf 2,4 GHz und 10 GHz) fördern den Einstieg
und ermöglichen schulische, studentische und Wissenschaftsprojekte.
- Experimentierplattform: Von klassischen Betriebsarten (SSB, CW, digitale
Betriebsarten) bis hin zu modernen, IoT-ähnlichen Anwendungen und
Highend-Experimenten im Millimeterwellenbereich (24–122 GHz) ist vieles
denkbar.
- Notfunk und Sicherheit: Durch 24/7-Verfügbarkeit in großen Teilen Europas,
Afrikas und Amerikas wird futureGEO auch für Not- und Katastrophenfunk zur
wichtigen Infrastruktur – flexibel, redundant und zuverlässig.
- Offene Technik und Community-Betrieb: Zukunftsweisende Ansätze wie offene
Telemetrie, partizipative Nutzungsmodelle und Community-gesteuerte
Kontrolle stehen im Vordergrund. Integration von Web-SDRs und die Möglich-
keit für gemeinschaftlich entwickelte Experimente werden angestrebt.
Ausblick
Bis Ende 2025 sollen nun Missionskonzepte entwickelt werden, die sowohl
technisch anspruchsvoll als auch für die internationale Amateurfunkgemein-
schaft attraktiv und zugänglich sind. futureGEO könnte für die internati-
onale Funkamateurgemeinschaft einen großen Schritt bedeuten, indem er
weitreichende Kommunikationsmöglichkeiten, innovative Technikplattformen
und neue Bildungszugänge im Orbit bietet. Der Erfolg dieses Projekts hängt
maßgeblich von der weltweiten aktiven Beteiligung und den innovativen Ideen
der Funkamateure ab – futureGEO ist ausdrücklich als Gemeinschaftsprojekt
angelegt und verspricht damit eine neue Ära im Amateurfunk auf der geosta-
tionären Umlaufbahn.
Weiterführende Links
https://amsat-dl.org/die-naechste-generation-einer-geo-meo-
amateurfunknutzlast/
https://amsat-dl.org/rueckblick-futuregeo-workshop-2025-in-bochum/
https://www.dd1us.de/Downloads/ESA%20Proposal%20Geo%20Payload%20v
1.1%20Deutsch.pdf
https://www.darc.de/der-club/distrikte/c/aktuelle-informationen/
archiv-detailansicht/news/die-zukunft-von-geostationaeren-amateurfunk-
satelliten/
https://www.youtube.com/watch?v=i0yG23Q5eM8
Anmerkung: Der Autor ist selbst Mitglied der AMSAT-DL
--
Quelle: https://www.darc.de/home/
* Mit freundlicher Genehmigung vom DARC e.V. ins Packet Radio übernommen *
Funkfreunde Landshut e.V.
www.funkfreundelandshut.de
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