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(28.01.11) Neue CB-Funknorm: Öffentliche Anhörung abgeschlossen
Neue CB-Funknorm: Öffentliche Anhörung abgeschlossen
Bei ihrer Sitzung am 26.1.2011 in Sophia Antipolis (bei Nizza/Frankreich),
an der auch der ECBF-Präsident und DCBO-Mitglied Dieter Löchter, Oscar
Espallargas (vom spanischen Funknutzerverband AER), sowie als
Berichterstatter ("Rapporteur") Wolfgang Schnorrenberg von der Firma
CTE-International (ALAN-Electronics/Albrecht-Electronic) teilnahmen, hat das
Europäische Telekommunikationsinstitut (ETSI) das öffentliche
Anhörungsverfahren (Public Enquiry) für die neue CB-Funk-Norm 300433 mit dem
vorgeschriebenen "Resolution Meeting" abgeschlossen.
Bis November 2010 konnten noch fachliche und sachliche Korrekturen
eingereicht werden. Von dieser Gelegenheit hatte zuletzt nur noch die
niederländische Fernmeldeverwaltung Gebrauch gemacht, die meisten
holländischen Vorschläge wurden berücksichtigt und eingearbeitet werden.
Beispielsweise war im Entwurf von "Carrier Power" (Trägerleistung) die Rede,
die es bei SSB (Einseitenband) ja nicht gibt, daher wurden die Definitionen
entsprechend korrigiert ("Carrier power" bei AM und "PEP" bei SSB). Befragt
wurden neben den EU Staaten auch alle anderen CEPT Mitgliedsstaaten. (CEPT =
Konferenz der europäischen Post und Fermeldeverwaltungen) Aus anderen Ländern
gab es keine Kommentare oder Einwände.
Wie die ETSI Regeln es vorsehen, wurde im Resolution Meeting die fertige Norm
vom Rapporteur Wolfgang Schnorrenberg formal vorgestellt und verabschiedet.
Über die fertige CB-Funk-Norm wird nun von der ETSI-Abteilung ERM das
National Voting (nationale Abstimmung) eingeleitet. Danach kann die Norm im
EU Amtsblatt veröffentlicht werden und gilt dann als harmonisierte europäische
Norm mit der Bezeichnung EN 300433.
Zugleich wird vom Dachverband aller Fernmeldebehörden "CEPT" eine
"CEPT-Decision" endgültig verabschiedet, worin der CB-Funk dann klar
definiert wird mit (mindestens) 40 Kanälen, den Modulationsarten FM, AM oder
SSB und einer Sendeleistung von 4 Watt FM (Träger), 4 Watt AM Träger, bislang
waren es nur 1 Watt) und 12 Watt PEP bei SSB (Spitzenhüllkurvenleistung,
bisher waren es maximal 4 Watt). Eine CEPT-Decision ist "verbindlich", d.h.
muss also in nationales Recht umgesetzt werden. Länder, die mehr als 40
Kanäle haben, wie z.B. Deutschland, Tschechien, Groß-Britannien oder die
Slowakei können diese Regelungen behalten.
Die nationalen Fernmeldeverwaltungen (in Deutschland ist das die
Bundesnetzagentur, kurz BNetzA in Bonn und Mainz) werden dann ab Sommer aktiv
werden und die neuen Vorschriften in Deutschland einführen. Wann das effektiv
wirksam wird, ist noch nicht bekannt, am Ende steht ein neues Amtsblatt für
den CB-Funk.
Für die Schweiz ist das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) in Biel
zuständig, in Österreich das Fernmeldezentralbüro in Wien, die ihrerseits
entsprechende Vorschriften dem neuen Stand anpassen müssen.
Dieter Löchter und Oscar Espallargas von der ECBF zogen eine erste Bilanz:
"Bis wir unser Ziel von 12 Watt bei SSB und AM erreicht haben, hat es rund 20
Jahre gedauert." Damals hielten viele CB- Freunde und Fachleute diese Ziele
für völlig utopisch. Am Ende hat die Beharrlichkeit und die aktive Teilnahme
an unzähligen Tagungen, Sitzungen und "Meetings" sich ausgezahlt.
hg
Geschrieben von Henning Gajek am 28.01.2011
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Quelle: http://www.dcbo.net/articles.php?article_id=223
* Mit freundlicher Genehmigung der DCBO ins Packet-Radio übernommen *
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