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Was ist Amateurfunk ?
Amateurfunk. Was ist das ? - Infos für Neueinsteiger.
Amateurfunk: Ein Hobby das niemals langweilig wird.
So da bin ich nun ( Oliver DO6LFX ) um über den Amateurfunk zu berichten.
Um dich auf dieses Thema einzustimmen werde ich dir kurz meine Geschichte
schreiben wie ich zum Amateurfunk gekommen bin.
Ich war ein ganz junger Bursche von ca 12 Jahren als ich das erste mal in
Berlin auf einem Flohmarkt ein mir total unbekanntes Gerät gesehen habe.
Ich fragte den Verkäufer was das nun sei, und er antwortete das es ein CB
Funkgerät ist. Nun gut dachte ich mir und fragte ihn was kann man damit
tun ?? Er meinte das man damit so ähnlich wie beim telefonieren auch, mit
anderen Menschen funken kann ! Funken ? fragte ich was ist das ? Er ant-
wortete das ich damit kostenlos mit anderen Menschen sprechen kann.Wow das
wollte ich natürlich sofort tun. Also was kostet dieses Funkgerät ? Er
nannte mit einen Preis den ich niemals hätte bezahlen können. Zudem Sprach
er auch davon das ich für solch ein Funkgerät eine Antenne benötige. Die
Antenne interessierte mich nicht. Ich wollte solch ein Funkgerät haben.
Also tat ich das was nötig war. Ich sprach alle meine Verwandten darauf
an das ich dringend so ein CB Funkgerät benötige. Meine Oma hatte ich
letztendlich soweit weichgekocht das sie bereit war mir ein preiswertes
Funkgerät zu kaufen. Wir gingen zum Versandhaus Quelle und dort standen
dann verschiedene Funkgeräte. Ich bekam mein erstes Funkgerät. Ein Hand-
funkgerät. Das konnte man in der Hand halten und es hatte 3 Kanäle. Zu
Hause, ich wohnte im 6 OG hatte ich dann meine ersten QSOs und es dauerte
keine Stunde schon hatte ich einen Freund in meiner Altersklasse gefunden
mit dem ich dann täglich funkte. Von da an war ich wie verzaubert. Ich
kaufte und verkaufte in den nächsten Jahren auf dem Flohmarkt immer wieder
andere Funkgeräte. Auch lernte ich vieles über Antennen.
Irgendwann hörte ich dann auch mal etwas über den Amateurfunk. Ich hörte
es soll sehr schwer sein eine Amateurfunklizenz zu machen, doch dem ist
heutzutage nicht mehr so. Im Grunde genommen kann man den Fragen und Ant-
worten Katalog der Bundesnetzagentur in wenigen Wochen auswendig lernen
und dann zur Prüfung gehen. Ich habe die Erfahrung gemacht das jene Funk-
amateure sich dann jedoch nicht wirklich mit dem Thema identifizieren.
Doch das ist ganz wichtig. Amateurfunk ist kein leichtes Hobby. Du lernst
ständig etwas dazu. Ob nun im Sinne der Völkerverständigung oder im Sinne
der Technik. Es soll jeder selbst entscheiden warum er den Amateurfunk
betreiben will. Ich versichere dir jedoch das Amateurfunk niemals lang-
weilig werden wird, sofern du dich tief in die Materie begibst. Doch
bedenke. Du mußt schon einige Dinge lernen. Ob nun im Lehrgang mit anderen
Amateurfunk Interessierten oder im Selbststudium. Wie heißt es so schön:
Ich kann dir den Weg zeigen, Gehen mußt du ihn selbst ! Du wirst jedoch
recht schnell bemerken das Funkamateure dir gerne dabei behilflich sind,
das du die Prüfung auch schaffst. Da bin ich mir sicher.
Lass uns jetzt zum eigentlichen Inhalt dieser Dokumentation kommen.
Die Definition von HAM Spirit :
die Tugend der Funkamateure, sich auch international dem Geiste der Welt-
offenheit, Technikbegeisterung, Toleranz, Menschlichkeit und selbstlosen
Hilfsbereitschaft zu widmen. Ziel und Zweck der Funkamateure ist die
Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Völkerverständigung,
sowie die Unterstützung der Behörden beim Aufbau von Nachrichtenverbin-
dungen in Katastrophenfällen, und zwar ungeachtet gesellschaftlicher
Unterschiede, der Hautfarbe, Sprache oder der politischen Gesinnung des
Gesprächspartners. Es werden keine politische, militärische oder kommer-
zielle Zwecke beim Amateurfunkdienst verfolgt.
Was ist Amateurfunk ??
Der Amateurfunkdienst ist ein Funkdienst gemäß dem Internationalen Fern-
meldevertrag. In vielen Ländern sind die internationalen Regelungen in
nationalen Amateurfunkgesetzen umgesetzt und die Details in Amateurfunk-
verordnungen sowie zwischenstaatlichen Verträgen präzisiert. Ein Teil-
nehmer am Amateurfunkdienst wird Funkamateur genannt und bekommt von der
zuständigen Fernmeldebehörde ein eindeutiges Rufzeichen zugewiesen.
Grundsätzlich gibt es im Amateurfunk derzeit 2 Lizenzklassen ( A und E )
Bald auch Klasse K.
Die Lizensklassen unterscheiden sich in ihren Rechten bezogen auf die
erlaubten Frequenzen und Sendeleistungen.
Die kommende Lizenzklasse K hat die geringsten Rechte. Der Prüfungsstoff
ist dann jedoch auch innerhalb kürzester Zeit ( ca 20 Lehrstunden )
erlernbar.
Vielleicht hast du schon den CB Funk, PMR Funk , Freenet Funk oder ähnliches
kennengelernt. All diese Funkanwendungen sind geeignet um in die Welt des
Amateurfunk einzusteigen. Diese Funkanwendungen kann jedermann auch ohne
Amateurfunklizenz betreiben.
Doch mit Amateurfunk kannst du noch viel mehr Dinge tun…..
Du kannst :
Funkbetrieb auf Kurzwelle machen um weltweit zu funken.
Betrieb über sehr viele verschiedene Antennensysteme machen.
Funkbetrieb über Satelliten machen.
deinen PC an das Funkgerät anschließen um mit anderen zu schreiben
( ähnlich Chat )
Fotos oder TV Sendungen über deine Funkwelle an andere übertragen.
erforschen wie sich verschiedene Frequenzen über die Erdbodenwelle oder über
die Ionosphäre verbreiten.
erforschen wie die Sonne auf die Funkwellenausbreitung einwirkt.
als Funkamateur ( legal ) deine selbst gebauten Funkgeräte und Antennen in
Betrieb nehmen.
mit einem kleinen Handfunkgerät über hoch gelegene Repeater ( Relais ) 50
und mehr Kilometer überbrücken.
QSL Karten ( Funkverbindungsbestätigungskarten ) mit anderen austauschen
und Diplome sammeln.
in den DARC.ev eintreten um andere Funkamateure uvm kennenzulernen.
an einer Fuchsjagd teilnehmen um somit versteckte Amateurfunksender
anzupeilen.
Wenn dich die Morsetelegrafie interessiert dann wirst du auch hier viele
andere Funkamateure auf den Bändern kennenlernen.
Vielleicht ist dein Interesse auch den Mond oder Auroraerscheinungen
( Polarlicht ) als Reflektor für deine Funkwelle zu nehmen.
Viele weitere Dinge sind im Amateurfunk möglich die du jetzt noch nicht
kennst.
Du kannst immer davon ausgehen das man dir bei deinen vielen Fragen die
sich ergeben werden, helfen wird. Das ist Bestandteil von HAM Spirit, einem
Ehrenkodex an dem sich die meisten Funkamateure halten.
Wenn ich dein Interesse für den Amateurfunk geweckt habe dann möchte ich
dir jetzt gleich ein paar Tip für den Einstieg geben.
Oftmal wissen frisch gebackene Funkamateure gar nicht was sie ihrem QSO
Partner mitteilen sollen, und auch ich war damals in der gleichen Situation.
Bei meinen ersten QSOs wußte ich einfach nicht was ich sagen soll. Meine
persönliche Lösung war damals dann einfach immer wieder Dinge zu erfragen.
Was für eine Antenne hast du. Wie hoch wohnst du usw. Das ist ein gutes
Mittel um sich einzugewöhnen.Was auch sehr wichtig ist, ist das man sich
vernünftig verhällt. Es gibt nichts schlimmeres als Träger eines unbe-
liebten Rufzeichens in der Amateurfunkgemeinde zu leben. Gegenüber anderen
Funkdiensten ist Amateurfunk schon disziplinierter und dennoch kannst du
ganz locker mit anderen über allweltliche Themen sprechen. Es muss also
nicht immer ein technisches Gespräch werden. Angst davor die Prüfung nicht
zu schaffen ist völlig unbegründet. Meine Freunde und ich, wir haben sie
alle beim ersten mal geschafft.
Wie bei vielen anderen Hobbys auch, so gibt es für den Amateurfunk auch
einen Verein. Das ist der DARC.ev
Dort kannst du dich anmelden und 6 Monate lang kostenlos Mitglied werden.
Du kannst dich für einen Ortsverband deiner Wahl entschließen. Der Orts-
verband ist ein Ort ( Haus, Restaurant, Clubhaus etc ) in dem sich Funk-
amateure treffen um miteinandern zu sprechen, zu funken, uvm. Auch in der
Nähe deines Wohnortes gibt es sicherlich einen OV.
Wie du siehst kann es ganz schnell gehen und man lernt neue nette Menschen
kennen.
Auch bietet der DARC.ev , Lehrgänge zur Erlangung der Amateurfunklizenz an.
Ich habe mir damals ein Buch gekauft um im Selbststudium zu lernen.
Frequenzen:
Der CB Funk ( 11m Band ) bietet dir ein Band auf denen du senden darfst:
Dem Gegenüber bietet der Amateurfunk dir 24 Frequenzbänder von
2200m bis 1,2cm.
Eine riesige Spielwiese auf der du legal Funkbetrieb machen kannst.
Erlaubte Sendeleistung: CB Funk = 4 Watt , Amateurfunk = 750 Watt
(kein Scherz)
Nun folgen die Links zu wichtigen Amateurfunkseiten.
DARC.ev
http://www.darc.de/
Ortsverbände des DARC.eV
http://www.darc.de/aktuell/data/ov.shtml
Du kennst noch keinen Funkamateur ?? Es gibt im Amateurfunk "Paten" die Du
kennenlernen kannst und die dich auf deinem Weg ein Funkamateur zu werden
begleiten können.
Amateurfunk Paten finden
http://www.dj4uf.de/ausbilder/paten.php/
Zum Abschluß bleibt mir noch dir viel Glück zu wünschen.
Vielleicht trifft man sich ja mal auf einem der vielen Wege die Amateurfunk
dir bietet.
Für weitere Fragen stehe ich dir gerne unter der im Impressum veröffentlichen
e Mailadresse zur Verfügung.
Ich fände es schön wenn du deine Prüfung machst. Und deshalb helfe ich dir
dabei einen guten Weg zu gehen.
Amateurfunk macht Spass und wird eigentlich niemals langweilig
PS: Wir haben hier ein Forum für Einsteiger. Komm uns besuchen.
http://lizenzklasse-k.de
73, de Oliver DO6LFX
--
Quelle: http://lizenzklasse-k.de/was-ist-amateurfunk/
73 de Hans!
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