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AMSAT-DL
Bochumer Weltraumtage boten umfangreiches Programm

Vom 20. bis 22.9.2024 stand das Radom der Sternwarte Bochum ganz im 
Zeichen der Satelliten- und Weltraumforschung. Die AMSAT-Deutschland e.V. 
hatte zu den Bochumer Weltraumtagen 2024, einer Fachtagung mit Symposium, 
Flohmarkt und Mitgliederversammlung gerufen, und zahlreiche Interessierte 
waren dem Ruf in den Südwesten der Ruhrmetropole gefolgt.

Den Veranstaltern gelang es, ein vollgepacktes Vortragsprogramm zusammen-
zustellen. Mit dabei waren Referenten nicht nur aus dem AMSAT-Kosmos, 
sondern von der Hochschule Bochum, dem Deutschen Zentrum für Luft- und 
Raumfahrt (DLR), der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA sowie dem Raum-
fahrt- und Technologiekonzern OHB Systems und der Greatech GmbH, tätig im 
Bereich IoT und Industrie-Gateways.

Der AMSAT-Vorsitzende Peter Gülzow, DB2OS, stellte zum Auftakt die Frage 
"AMSAT-DL, Quo Vadis?". Für 2025 steht der Start von ERMINAZ-1U und 
ERMINAZ-1V an, den beiden PocketQubes der AMSAT-DL. Sie sollen eine Reihe 
von Telekommunikationsexperimenten im Amateurfunkbereich durchführen. 
Neben einer CW-Bake ist SSDV zur digitalen Bildübertragung vorgesehen, 
deren Bilder auf einer Mikro-SD-Karte gespeichert sind und zyklisch aus-
gesendet werden. Ein weiteres Ziel von ERMINAZ-1U und -1V ist auch die 
Heranführung und Einbindung von Studierenden in die Projekte der AMSAT-DL,
wie Prof. Dr-Ing. Daniel Schilberg von der Hochschule Bochum zu berichten 
wusste. Über 20 Studierende nehmen an dem dortigen Satellitenprojekt teil,
einige von ihnen wollen auch Funkamateure werden.

Über "Neues aus der Antarktis" referierte Charly Eichhorn, DK3ZL. Mittler-
weile haben 76 Schulkontakte mit DPØGVN, der Neumayer-Station III des 
Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis, stattgefunden. Am 9. August kam
es jedoch zu einem Ausfall an der Station. Momentan werden mit Hochdruck 
Ersatzteile gebaut, damit wieder Schulkontakte stattfinden können.

Heinrich Hertz (auch H2Sat) ist ein 2023 gestarteter geostationärer Kommu-
nikationssatellit, finanziert vom DLR und gebaut durch OHB Systems. 
Bereits 2012 hatte die AMSAT-DL eine Amateurfunk-Nutzlast auf dem 
Heinrich-Hertz-Satelliten mit dem Namen "SYNCART 2.0" vorgeschlagen. Aus 
dem Vorhaben wurde seinerzeit nichts. Zwölf Jahre später ergeben sich 
möglicherweise neue Optionen für den Amateurfunk, wie die für OHB Systems 
tätigen Referenten Kai Siebels, DHØSK, und Ralf Wilke, DH3WR, erklärten. 
Wichtige Faktoren hierfür sind die Ka-Band ISL Link-Antenne und die 
Nutzlast GeReLEO-SMART: Der Heinrich-Hertz-Satellit könnte so zur Relais-
station für tieffliegende Amateurfunksatelliten im Low Earth Orbit (LEO) 
werden. GeReLEO-Smart ist für das Frequenzband um 26 GHz, welches für die 
Kommunikation zwischen Satelliten vorgesehen ist, ausgelegt. Kai Siebels 
verdeutlichte: "Ein solcher Inter-Satelliten-Link ermöglicht Verbindungen 
von LEO zu LEO über Kontinente hinweg. In Deutschland bliebe ein tief-
fliegender LEO-Satellit immer erreichbar über den H2Sat – ohne nachführ-
bare Antenne. Hier ergibt sich eine neue Dimension an Möglichkeiten".

Gegen Ende des Vortragsprogramms erklärte Matthias Bopp, DD1US, den 
Vorschlag der AMSAT-DL für eine geostationäre Mikrowellen-Amateurfunk-
Nutzlast. Der geostationäre Orbit hat sich aufgrund der umfangreichen 
Erfahrung mit OSCAR-100 als am besten geeignet erwiesen. Ein guter 
Kompromiss für die Orbitposition wäre bei 43° West, um den Footprint des 
Satelliten auf die osteuropäischen Länder und den größten Teil Nordame-
rikas auszuweiten. "Auch eine Vernetzung mit QO-100 ist möglich, aber 
nicht direkt, sondern nur mit einer Bodenstation, die beide Satelliten 
sieht", zeigte DD1US abschließend die vielfältigen Möglichkeiten der 
geplanten Nutzlast auf.

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Quelle: https://www.darc.de/home/

 * Mit freundlicher Genehmigung vom DARC ins CB Packet Radio übernommen *

Funkfreunde Landshut e.V.
www.funkfreundelandshut.de

 


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