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(c) AGZ e.V. 2001-2010              DL: HamRadio 2day 357-2010
                                             14. November 2010

                     Redakteur und Autor:
                         Ralph, DC5JQ


KURZWELLENSENDER JUELICH: KOMPLETTABRISS

(rps) Den folgenden Artikel brachten letzte Woche die Aachener
Nachrichten  unter der Ueberschrift "die Juelicher Wahrzeichen
werden verschrottet". Das war es dann wohl endgueltig.

    "Die  beiden  letzten Sendemasten auf der Merscher  Hoehe,
    ueber  Jahrzehnte weithin sichtbare Wahrzeichen  Juelichs,
    werden    ebenfalls   verschrottet.   Der   Betrieb    des
    Kurzwellensenders  war  bereits  am   24.   Oktober   2009
    eingestellt worden.
    
    Es  haetten  sich  keine  Interessenten  fuer  den  Sender
    gefunden,  erlaeutert  der  Duisburger  Immobilienkaufmann
    Herbert    Bollmann.   Zwei   der   Wahrzeichen    sollten
    urspruenglich nach dem Abriss von insgesamt 30 Sendemasten
    erhalten bleiben. Die Unterhaltungskosten sind hoch,  auch
    der  dauerhafte Betrieb des Leuchtfeuers ist nicht billig,
    nennt   Bollmann  in  erster  Linie  Kostengruende.  Zudem
    haetten sich Kabeldiebstaehle gehaeuft.
    
    Interesse,  einige  Masten  etwa  als  Technikdenkmal   zu
    erhalten,   war  auch  in  der  Juelicher  Politik   nicht
    vorhanden.  'Der Planungsausschuss hat damals entschieden,
    dass  der Investor alle Sendemasten umlegen darf, wenn  er
    moechte.   Denn   man   sah  keinen   Sinn   darin,   zwei
    gegenueberliegende  Masten  in  so  grosser   Distanz   zu
    einander    zu   erhalten',   erklaert   Martin    Schulz,
    Beigeordneter der Stadt Juelich."

http://www.an-online.de/news/topnachrichten-detail-
an/1456111/Die-Juelicher-Wahrzeichen-werden-verschrottet


DEUTSCHE WELLE: DRASTISCHE REDUKTION DER KURZWELLE

(rps)  Es  geht  klar erkennbar zu Ende mit dem  Rundfunk  auf
Kurzwelle  -  kaum  eine Woche, in der nicht ueber  irgendeine
Einstellung von Rundfunksendungen weltweit zu lesen ist. Jetzt
trifft   es   die  Deutsche  Welle.  Nachdem  beim  ehemaligen
Kurzwellensender  Juelich nun doch  kein  einziger  Mast  mehr
steht  und  nur  noch  der  Kenner  an  einer  einsam  zurueck
gelassenen Log-Periodic-Antenne erkennen kann, was hier einmal
stattfand,   will  der  deutsche  Auslandsrundfunkdienst   die
Kurzwelle nahezu vollstaendig aufgeben. Sendungen im lange als
Hoffnungstraeger   gehandelten  digitalen   DRM-Modus   wurden
bereits so gut wie eingestellt. Lesen bzw. hoeren Sie dazu den
folgenden Artikel, den wir der Neuen Osnabruecker Zeitung bzw.
der Nachrichtenagentur epd in Auszuegen entnehmen.

    "Die Deutsche Welle steht vor einer weitreichenden Reform.
    'Technologische Neuerungen, vor allem durch das  Internet,
    und  ein  hoher  finanzieller Druck machen  Veraenderungen
    noetig',    sagte    Intendant   Erik   Bettermann.    Der
    Auslandsrundfunk will sich strukturell neu aufstellen  und
    dabei bis 2014 auch Arbeitsplaetze abbauen.

    Ein  Eckpunktepapier,  das dem epd vorliegt,  sieht  unter
    anderem  vor,  dass die Radioausstrahlung ueber  Kurzwelle
    kuenftig ausschliesslich in Afrika aufrecht erhalten wird.
    In  anderen Weltregionen soll verstaerkt auf das  Internet
    und  lokale Partnerstationen gesetzt werden. Die  Praesenz
    in   Lateinamerika  und  Russland  soll  erhoeht   werden,
    Suedosteuropa wird hingegen nicht mehr zu den Kernregionen
    gehoeren. Die 30 Sendesprachen der Deutschen Welle  sollen
    erhalten  bleiben.  Die  bisherige  Aufgabenteilung   nach
    Mediengattungen wird den Planungen zufolge entfallen.  Die
    Redaktionen   sollen  kuenftig  Inhalte  fuer   Fernsehen,
    Hoerfunk und Online trimedial aufbereiten. Die DW  rechnet
    fuer die naechsten Jahre mit einem geringeren Budget. 'Das
    Sparpaket  der  Bundesregierung wird  auch  an  uns  nicht
    voruebergehen', sagte der Intendant. Selbst wenn  der  DW-
    Etat  auf  dem heutigen Niveau von 273 Millionen Euro  pro
    Jahr gehalten werden koenne, fehlten bis 2014 allein durch
    Kostensteigerungen insgesamt 23 Millionen Euro."

Quelle: epd

http://www.epd.de/medien/medien_index_81939.html


KOMMENTAR

(rps)  Das  Hoeren deutscher Rundfunksender  im  Ausland  wird
immer  mehr  an dazu notwendige Infrastrukturen gebunden,  die
der  normale Geschaeftsreisende oder Urlauber nur  selten  zur
Verfuegung hat: Nach dem nun wohl endgueltig drohenden Wegfall
der  Kurzwelle  bleiben letztlich nur Satellit  und  Internet.
Beides steht in keiner Weise derart einfach und kostenguenstig
zur  Verfuegung wie ein kleiner Weltempfaenger,  mit  dem  man
heute  noch vollkommen autark in ganz Europa auf 6075 kHz  die
Deutsche  Welle  und  ihre Nachrichten  hoeren  kann  und  der
wirklich in jedes Reisegepaeck passt. Das Ende dieser Frequenz
ist  jedoch  bereits  beschlossene Sache. Datenflatrates  fuer
Mobilfunknetze  und  der  Internetanschluss  im  Hotel  kosten
dagegen im Ausland richtige Summen und Satellitenantennen kann
man  kaum  unterwegs  einfach  mal  eben  aufbauen,  ganz   zu
schweigen  von  deren Transport. Internet und Satellit  werden
zudem  auch von den deutschen Landesrundfunkanstalten der  ARD
und  vielen Privaten bedient, und nicht nur von der  Deutschen
Welle, deren Alleinstellungsmerkmal bislang die Kurzwelle ist.
Da  wird  sich bestimmt irgendwann einmal die Frage  nach  der
Existenzberechtigung dieses Senders schlechthin stellen.

Zur  Kurzwelle alternative Varianten sind zudem abhaengig  von
teils  komplexen  Systemen  im  Hintergrund.  Der  Zugang   zu
Information    kann    deshalb    auf    vielfaeltige    Weise
beeintraechtigt  und  kontrolliert - und in  manchen  Laendern
auch  zensiert  -  werden.  Deutsche  Nachrichtensendungen  im
Ausland   erschliessen  sich  damit  -  in  gefilterter   Form
allerdings  -  nur noch dem sesshaften Einwohner,  nicht  aber
ohne weiteres dem Reisenden.

Abgesehen  vom  freien  Zugang zu Informationen  bin  ich  mir
absolut  nicht  sicher, ob es geboten erscheint,  altbewaehrte
und  robuste Infrastrukturen unwiederbringlich abzubauen,  die
auch   und  vor  allem  in  Not-  und  Katastrophensituationen
zuverlaessig   funktionieren,  weil  sie  eben  eine   geringe
Komplexitaet  haben und gleichzeitig grosse Gebiete  abdecken.
Das  faengt  an  beim flaechendeckenden Sirenennetz,  das  wir
Mitte   der  Neunzigerjahre  zumindest  in  den  Grossstaedten
abgebaut  haben,  und  endet bei der nicht  mehr  das  gesamte
Bundesgebiet   abdeckenden  terrestrischen   Fernsehversorgung
durch   DVB-T   und   der  fortschreitenden  Abschaltung   von
Mittelwellensendern der ARD.
Vernetzte  digitale Systeme ermoeglichen eine  Vielzahl  neuer
medialer  Strukturen - sie haben aber leider  auch  Nachteile:
Sie sind stoeranfaelliger - wir sollten deshalb zumindest eine
belastbare  Fallbackloesung in der  Hinterhand  behalten.  Wir
Funkamateure  sind  hier klar im Vorteil: Auf  unseren  Fahnen
steht Autarkie.

Ralph, DC5JQ


EINE FLUESSIGE ANTENNE

(rps) hat kuerzlich das Space and Naval Warfare Systems Center
der  US-Navy in San Diego entwickelt. Dieser Aufbau verwandelt
leitfaehiges Meerwasser in einen wirksamen Strahler,  der  vor
allem  auf  Schiffen  und  bei Not- und  Katastrophenszenarien
flexibel und schnell eingesetzt werden kann.

Der  Prototyp der Antenne besteht aus einer Wasserpumpe, einer
Duese   fuer   den   austretenden   Wasserstrahl   und   einer
Magnetspule,   durch   die   das   Wasser   vor   der    Duese
hindurchgeschossen wird, um seine Leitfaehigkeit  zu  erhoehen
und  um  die Hochfrequenzenergie einzukoppeln. Vorgesehen  ist
die  fluessige Antenne fuer den Frequenzbereich von 2 bis  400
MHz,  je  nach  Laenge  des  hoch geschossenen  Wasserstrahls.
Urspruenglich  wollte  man  in  San  Diego  Platzprobleme  auf
kleineren  Kriegsschiffen  loesen,  die  bereits  eine  enorme
Anzahl von Antennensystemen an Bord haben. Denkbar sind jedoch
auch  viele  andere Situationen, in Frage kommen zum  Beispiel
diverse DXpeditionen im Amateurfunk, die oft direkt am  Strand
eines  Ozeans  durchgefuehrt werden. Hier eroeffnet  sich  ein
vollkommen neues Experimentierfeld. An Land muesste natuerlich
Salz  hinzugefuegt werden. Anschauen koennen  Sie  sich  diese
Antenne  im  Internet.  Den  Link  dazu  finden  Sie  in   den
Textausgaben von HamRadio 2day.

http://www.tomsguide.com/us/spawar-sea-water-antenna-
transmitter,news-8606.html


KOSTENLOSES E-BOOK UEBER WELLENAUSBREITUNG

(rps)    Steve,   G0KYA,   und   Alan,   G3NYK,   haben    ein
englischsprachiges   Buch  im  PDF-Format   geschrieben,   das
Ausbreitungsphaenomene von der Lang- bis zur Kurzwelle  leicht
verstaendlich  erklaert.  Von  den  Grundlagen  bis  hin   zur
Vorhersage  enthaelt  dieses  Buch  umfassende  Informationen.
Kostenlos laden koennen Sie die Veroeffentlichung hier:

www.g0kya.blogspot.com


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch in Digital Audio im MP3-  und  AAC-Format
hoeren koennen. Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

   * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!
 


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