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DHH841 > AGZ 28.03.10 10:10l 195 Lines 8742 Bytes #999 (360) @ BAY
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(c) AGZ e.V. 2001-2010 DL: HamRadio 2day 342-2010
28. Maerz 2010
Redakteur und Autor:
Ralph, DC5JQ
AGZ WAEHLTE NEUEN VORSTAND
(rps) Der alte ist der neue: Unveraendert ging der Vorstand
der AGZ e.V. aus der Mitgliederversammlung hervor, die am
Nachmittag des 20. Maerz in Bergheim bei Koeln stattfand. Ohne
Gegenstimme wurden fuer die naechsten beiden Jahre gewaehlt:
Vorsitzender: Ralph Schorn, DC5JQ
Stellvertretender Vorsitzender: Joerg Delvos, DG1JC
Finanzverwalterin: Claudia Schorn
Das wesentliche programmatische Ergebnis: Die Versammlung
stimmte der Empfehlung des Vorstands zu, dieses Jahr wieder
auf der europaeischen Leitmesse fuer Amateurfunk - auf der HAM
RADIO in Friedrichshafen am Bodensee - praesent zu sein. Die
AGZ geht dabei eine strategische Allianz mit der X-Reflector-
Gruppe ein, um Digital Voice und sein Entwicklungspotenzial im
Amateurfunk zu staerken und um die Entstehung unabhaengiger
Kompetenz zu unterstuetzen. Die Bemuehungen dieser
Funkamateure um eine autarke und transparente
Vernetzungsstruktur, die zudem Datenschutzbedenken und die
Sicherheit von IT-Systemen ernst nimmt, finden die Anerkennung
der AGZ. Lassen Sie sich ueberraschen! Demnaechst mehr an
dieser Stelle.
SIMON BROWN ERHAELT DAYTON HAMVENTION AWARD 2010
(rps) Der 52 Jahre alte aus Stamford in England stammende
schweizer Funkamateur Simon Brown, HB9DRV, bekommt den
diesjaehrigen Dayton Hamvention Award in der Kategorie
"Technical Excellence". Das geht aus einer Pressemitteilung
der Veranstalter dieser bedeutenden Amateurfunkmesse hervor.
Er erhaelt die Auszeichnung fuer die Entwicklung der
Amateurfunk-Software "Ham Radio Deluxe". Simon - Funkamateur
seit 1973, studierter Ingenieur der Elektrotechnik und heute
als Softwareentwickler taetig - widmet sich seit vielen Jahren
der Programmierung von Anwendungen, mit denen man Empfaenger
und Transceiver von quasi ueberall fernsteuern kann. Mit dem
kostenlosen "Ham Radio Deluxe" ist ihm dabei unbestritten ein
Meisterstueck gelungen: Mittels Internet kann man eine
Vielzahl von aktuellen und auch aelteren Amateurfunkgeraeten
nahezu vollstaendig fernbedienen. HB9DRV lebt heute im
schweizerischen Laax mit seinen Cockerspaniels. Die Redaktion
gratuliert kraeftig!
Der Dayton Hamvention Award wird im Rahmen der Dayton
Hamvention 2010 verliehen, die in diesem Jahr vom 14. bis zum
16. Mai in Ohio/USA stattfindet.
Quelle: Dayton Hamvention und USKA
http://www.hamvention.org/
http://www.hamvention.org/awards.php#2010
http://www.ham-radio-deluxe.com/
BUNDESNETZAGENTUR LEGT JAHRESBERICHT 2009 VOR
(rps) Letzte Woche legte der deutsche TK-Regulierer seinen
Jahresbericht der Oeffentlichkeit vor. Ueber den
Amateurfunkdienst fanden wir darin das Folgende: Im Jahr 2009
sind mehr als 1200 Amateurfunkzulassungen und weitere
Rufzeichenzuteilungen erfolgt. Um den Schutz der teilweise
exklusiv dem Amateurfunk zugewiesenen Frequenzbaender zu
gewaehrleisten, wurden im Jahresverlauf fast 30
Stoerungsmeldungen an auslaendische Verwaltungen versandt, auf
deren Territorium stoerende Sender festgestellt wurden; diese
duerfen die Frequenzen des Amateurfunks nach internationalen
Vereinbarungen nicht fuer andere Zwecke nutzen. Teilweise
konnte eine Abschaltung bzw. Instandsetzung fehlerhaft
arbeitender Sender im Interesse der Funkamateure erreicht
werden.
IN EIGENER SACHE: UNSERE AUSSENDUNG AUF 20 METER
(rps) sonntags um 11:30 Ortszeit vom Standort Wassenberg
verlegen wir ab sofort auf die Nominalfrequenz 14345 kHz, von
der bei Belegung allerdings moderat abgewichen wird. Auf der
alten Frequenz 14305 kHz kommen wir kaum noch zum Zuge, und
zwar wegen der zunehmenden Nutzung durch Contestfunkverkehr,
der selbst auf eine bereits zuvor erfolgte Frequenzbelegung
durch DK0AGZ keine Ruecksicht nimmt - und das in einem
eigentlich contestfreien Segment. Suchen Sie uns europaweit
jetzt also im Bereich von 14340 bis 14347 kHz!
DER KOMMENTAR: PYRRHUSSIEG
(rps) Es ging durch die Amateurfunkmedien, selbst im
englischsprachigen Ausland: Der Kabelnetzbetreiber Kabel Baden-
Wuerttemberg GmbH und Co. KG scheiterte kuerzlich vor dem
Verwaltungsgericht Koeln mit seinem Begehren, die
Versteigerung der ehemaligen UHF-Fernsehfrequenzen oberhalb
von Kanal 60 an Internetprovider zu verbieten. Der
Hintergrund: Im Kabel werden diese Kanaele nach wie vor zur
Programmverteilung genutzt, in der freien Luft dagegen muss
DVB-T zugunsten von drahtlosen Internetzugaengen demnaechst
abgeschaltet werden. Kabel Baden-Wuerttemberg befuerchtet nun,
dass diese neue Nutzung der Frequenzen im Bereich von 800 MHz
zu Stoerungen in ihrem Kabelnetz, insbesondere bei den daran
angeschlossen Kabelmodems, Receivern und Set-Top-Boxen fuehrt.
Das Unternehmen haelt die Vergabe der Frequenzen deswegen fuer
rechtswidrig, solange nicht sichergestellt ist, dass solche
Stoerungen nicht eintreten werden.
Funkamateure kennen das bereits seit dem Ende der 80er Jahre.
Das leidige Thema "S6" und die daraus resultierenden
Stoerungen des Amateurfunks auf 145 MHz war die allererste und
zudem sehr unangenehme Aufgabe des Redakteurs in seiner
Vereinslaufbahn - seinerzeit als so genannter UKW-Referent
eines Distriktes in einem anderen Club. Zwanzig Jahre spaeter
gibt ein Kabelnetzbetreiber jetzt offen zu, dass Kabel nicht
dicht genug sein koennen - und das feiern andere
Interessenvertreter bereits als Sieg.
Wirklich? Wer die Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts
Koeln genauer liest, der stolpert ueber die Begruendung der
21. Kammer: Stoerungen, die man lediglich befuerchtet,
rechtfertigen nicht das Aussetzen des
Versteigerungsverfahrens. Der entscheidende Satz lautet:
"Falls erforderlich, koenne auftretenden Stoerungen auch noch
mit spaeteren Massnahmen begegnet werden." Damit bleibt das VG
Koeln seiner Linie in EMV-Prozessen treu: Bei Frequenzen, die
nicht von Sicherheitsfunkdiensten genutzt werden, ist eine Ex-
Post-Regulierung anzuwenden, will heissen: Stoerungen werden
nicht von vorne herein praeventiv verhindert, sondern man
kuemmert sich erst dann um die Sache, wenn die Stoerung
tatsaechlich eingetreten ist. Bei Stoerungen des
Amateurfunkempfangs durch undichte Koaxkabel darf der Funker
also erst nach deren Auftreten die Bundesnetzagentur um
Abhilfe bitten - und es liegt in deren Ermessen, ob sie
ueberhaupt taetig wird - natuerlich vor dem Hintergrund, dass
privates Funken wieder einmal mehr gegen die
Informationsfreiheit abgewogen wird.
Zum ketzerischen Schluss: Derjenige Kabelnutzer, der durch den
kommenden drahtlosen Internetzugang bei 800 MHz gestoert wird,
der stoert sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit obendrein
selbst. Die Feldstaerken seines eigenen Funkmodems duerften
auf seinem Grundstueck immer deutlich hoeher sein als die der
Basisstation. Um noch eins draufzusetzen: Es sind seine
eigenen Kabel im eigenen Haus, die undicht sind; die des
Kabelnetzbetreibers enden naemlich im Keller. Sie sind in der
Regel ziemlich dicht und in der Erde vergraben; hier ist
nichts zu verbessern. All das staerkt die Position eines
Selbststoerers gegenueber der fuer Funk- und EMV-Stoerungen
zustaendigen Bundesnetzagentur sicher nicht. Ist das Verfahren
vor dem Verwaltungsgericht Koeln mit dem Aktenzeichen 21 L
1851/09 also tatsaechlich - wie verkuendet - ein Sieg fuer den
Amateurfunk? Ich meine nein. Weiter bringt uns so etwas mit
Sicherheit nicht.
http://www.vg-koeln.nrw.de/presse/pressemitteilungen/
05_100308/index.php
Vy 73,
Ralph, DC5JQ
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik
AGZ
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen und auch in Digital Audio im MP3-Format hoeren
koennen. Wenn Sie moechten, koennen Sie auch Mitglied der AGZ
werden und unsere Arbeit so unterstuetzen. Den Aufnahmeantrag
finden Sie im Internet:
http://www.agz-ev.de/agzev/satzung/aufnahmeantrag.pdf
Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.
--
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.
* Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio uebernommen *
73 de Hans!
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